Im Januar 2025 zündete 1und1 (United Internet) eine Werbekampagne die es in sich hat, im März wurden die Angebote nochmals überarbeitet. Eine Smartphone-Allnetflat mit unlimitiertem Datenvolumen soll es jetzt schon ab 9.99 € geben!? Was ist dran und wo liegt der Haken?
Neue 1&1 Unlimited Tarife

Der Provider bietet zunächst einmal vier reguläre Handytarife mit 2, 20, 60 oder 120 GB Datenvolumen. Soweit so normal! Seit einigen Tagen hat der Anbieter aber neue Unlimited Flats im Angebot. Diese bieten normaler Weise völlige Datenfreiheit und erlauben unbegrenztes Streaming, Download- und Uploads. Das hat bisher auch seinen Preis. Bei Vodafone, Telekom oder O2 zahlt man für die Unlimited-Allnetflats zwischen 60 und 85 € monatlich. Nun soll es das bei 1&1 schon für ein Bruchteil geben? Grund genug skeptisch zu werden und genauer hinzusehen!
Der Nachbuch-Trick: So führt 1&1 die Kunden hinter die Fichte
Mit LTE und 5G startet der günstigste Tarif „Unlimited S“ in der Werbung schon bei den genannten 9.99 €. Allerdings – hier der erste Dämpfer – nur für 3 Monate. Dann greift der reguläre Preis von 19.99 €. Das wäre natürlich trotzdem ziemlich preiswert für eine Unlimited Flat. Dafür bekommt man selbst im Discountbereich kaum mehr wie 30 GB – von Aktionstarifen abgesehen. Bis vor kurzem kastrierte 1&1 Unlimited S bei der Datenrate und bot nur 5 Mbit/s. Nun sind es immerhin 50 MBit/s.
Der Trick ist nun folgender: Jeder der Unlimited-Tarife bietet pro Monat zunächst nur 50 GB die beliebig verbraucht werden können. Dann tritt der Anbieter auf die Bremse. Zwar kann man theoretisch wie versprochen unbegrenzt weiter Datenvolumen verbrauchen, aber immer nur in homöopathischen 1 GB Dosen. Jedes Mal wenn man 1 GB verbraucht hat, muss im Kundenmenü oder der App das nächste per Klick eingebucht werden.

Quelle: Screenshot 1und1.de
Das ist zwar kostenlos und unbegrenzt möglich, defacto sind damit aber viele Applikationen nicht mehr richtig nutzbar. Beispiel: Sie schauen am Laptop oder Tablet eine Serie, Mediathek etc. und ca. alle 15-20 Minuten muss neu 1 GB nachgebucht werden. Denn in HD fallen pro Stunde ca. 3-6 GB an. Gleiches gilt für Downloads oder Videokonferenzen.
Neue Angebote
Im März gab es noch etwas Feintuning. Statt dass alle Unlimited-Tarife ab 50 GB wie oben beschrieben eingeschränkt werden, gibt es nun Varianten mit mehr Datenvolumen, bevor die Regelung greift. Mit Unlimited M steigt der Wert von 50 auf 75 GB, Unlimited L bietet sogar 100 GB. Am Prinzip ändert das allerdings nichts.
Klicken bis zum Umfallen?
Das kann schnell epische Ausmaße annehmen. Für Vielnutzer sind 100-150 GB monatlich schon eher die Regel. In der Praxis würde das bedeuten: nach den freien 50 GB pro Monat, müsste man 50- bis 100-mal nachbuchen. Kunden wären dann mit einer wahren Klickorgie konfrontiert.
echte Flat
Neu ist auch, dass man nun endlich wieder eine richtige Unlimited-Flat buchen kann, also ohne jegliche Einschränkungen. Diese finden Interessenten im Tarif „Unlimited XL“ für 49.99 €. Der Preis geht in Ordnung, da selbst O2 gut 10 € mehr verlangt.
Unser Tipp und Fazit
Wer im Schnitt auf 50-70 GB monatlich kommt, ist mit Unlimited M ganz gut beraten. Dann bieten die Tarife „Unlimited M bis L“ ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis. Für die eigentliche Zielgruppe der Vielnutzer bzw. Vielstreamer, ist der Tarif jedoch völlig ungeeignet. Dann lieber eine reguläre Allnetflat mit 120 GB oder gleich die richtige Flat im XL-Tarif. Bei O2 gibt es ebenfalls günstige Tarife mit viel Volumen €. Auch als DSL-Ersatz kommen die 1&1 Unlimited Pakete überhaupt nicht in Frage. Hier empfehlen wir die O2 Home Tarife über LTE/5G ohne Datenlimit ab 35 €.
Wissenswertes zum Thema:
» Tarife mit echter Datenflat im Vergleich
» LTE/5G Zuhause ohne Datenlimit
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