Immer auf der Überholspur, nicht nur im Straßen-, sondern auch im Datenverkehr. Dieses Ziel verfolgen der Mobilfunkanbieter 02 Telefonica Germany und der Automobilkonzern BMW. Vor einiger Zeit haben beide die Leistungsfähigkeit von LTE in fahrenden Autos getestet. Die Ergebnisse sprechen für sich.
Hohe Geschwindigkeiten? Für LTE kein Problem
Die Idee mobiles Internet auch in Fahrzeugen einzusetzen ist nicht neu. Bereits im vergangenen Jahr und zur Cebit hat der Netzwerkausrüster Alcatel-Lucent demonstriert, was in einem sogenannten „LTE-Auto“ technisch möglich ist. Im Gegensatz zu UMTS oder GSM eignet sich LTE für den Einsatz in Fahrzeugen, da mit dieser Technologie auch bei höheren Geschwindigkeiten die Mobilfunkverbindung gehalten werden kann. Grund dafür sind vor allem die geringen Latenzzeiten der Long Term Evolution Technologie.
Testgebiet: München
Der Einsatz von LTE in Fahrzeugen wird von BMW und O2 derzeit in München und dessen ländlicher Umgebung getestet. Die Bayrische Hauptstadt ist prädestiniert, da Telefónica Germany hier und im angrenzenden Landkreis Ebersberg seit Dezember 2010 ein LTE-Netz betreibt. Die bisherigen Ergebnisse der LTE-Tests in Fahrzeugen sind vielversprechend. So wurden im Download Spitzenwerte von bis zu 70 Megabit pro Sekunde gemessen. Durchschnittlich wurde in der Stadt eine Datenrate von 23 Mbit/s erreicht. Allerdings wurden keine Angaben zur Übertragungsgeschwindigkeit im ländlichen Raum gemacht. Fraglich ist auch, wie stabil sich die Internetverbindung während der Fahrt gestaltet.
Wozu überhaupt LTE im Auto?
Für O2 ist die Sache klar: „Die Menschen wollen heute zu jeder Zeit und überall mit Höchstgeschwindigkeit über das Internet kommunizieren“, so Andrea Folgueiras, Geschäftsleitungsmitglied von O2. Doch bietet LTE in Fahrzeugen noch andere Anwendungen als Unterhaltung oder das schreiben von E-Mails? Tatsächlich könnte LTE der Sicherheit im Straßenverkehr dienen. In einigen Konzepten ist angedacht, dass die Fahrzeuge untereinander kommunizieren. So könnten sie sich beispielsweise frühzeitig gegenseitig vor Nebel, Blitzeis oder Unfällen warnen. Es ist auch denkbar, dass freie Parkplätze oder eine entsprechende Fahrtroute über das mobile Internet gesucht werden. Nach eigenen Angaben sind BMW und O2 gerade dabei eine automatische Verkehrsschildererkennung zu entwickeln. In diesem Zusammenhang stellt sich jedoch eine ganz andere Frage, nämlich die nach der geeigneten Bedienung. Wie jede andere Technologie im Fahrzeug fordern auch Funktionen via LTE eine zusätzliche Aufmerksamkeit des Fahrers. Egal ob Sprachsteuerung oder die Bedienung über eine Tastatur, bis LTE serienmäßig in Fahrzeugen installiert wird, wird es ohnehin noch eine ganze Weile dauern. Denn ohne flächendeckende LTE-Infrastruktur nützt die Technologie ohnehin kaum einem Autofahrer.
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