Vor fast 5 Monaten startete in NRW eine Testanlage für LTE an der Nordhelle. Nun wird eine weitere Teststation in Betrieb genommen. Diese soll insbesondere weiter der Frage nach evtl. Störpotenzial für DVB-T und Kabel-TV nachgehen. Hier gab es in letzter Zeit starke Befürchtungen.
Gemeinschaftsprojekt
Wie schon die erste Testanlage, wird auch die zweite LTE-Basisstation als Partnerprojekt zwischen vier Beteiligten Parteien realisiert. Da wären zum einen das Land NRW selbst, die Landesanstalt für Medien in NRW, der WDR und Vodafone.
Lüdenscheid-Heedfeld
Standort für die LTE-Station soll Lüdenscheid-Heedfeld sein. Dort befinden sich, nach Angaben von lte-projekt-nrw.de Kabel-TV-Anschlüsse in der Sendereichweite der LTE-Anlage. Wahrscheinlich soll nun endlich die Frage geklärt werden, ob LTE Auswirkungen auf den Kabel-Empfang haben kann. Auch evtl. störende Einflussfaktoren gegenüber DVB-T sollen untersucht werden. Beide Themen wurden in den letzten Wochen heiß diskutiert.
Wann geht’s los?
Die Inbetriebnahme soll in den nächsten Tagen erfolgen. Aktuell wird noch die Technik in der Anlage selbst ausgerüstet. Wir sind gespannt!
Weiterführendes
» LTE Karte
» LTE Verfügbarkeit prüfen
» Panikmache oder echte Gefahr – Warnung vor LTE-Elektrosmog
» LTE als unfreiwilliger TV-Killer?
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Wolfgang Hahn
Mir geht es darum, daß die Investitionen in diese Anlagen möglichst gar nicht erst getätigt werden sollten in Städten und deren Vororten mit dichter Besiedelung.
Sobald LTE auf Sendung ist und massive Störungen auftreten, hat die BNetzA das Problem, daß sie sowohl für LTE als auch für – ungestörten – TV-Empfang zuständig ist und die Störfälle gerecht lösen (können) muß.
–> da mobile LTE-Geräte mit bis zu 25 dBm im Unterband = den
oberen TV-Kanälen stören werden und LTE obendrein so
konstruiert ist, daß diese Bestandteile des Systems und immer
angeschaltet sein werden, sind Störungen unvermeidlich.
Es hat zwar früher schon Doppelnutzung von Frequenzbereichen gegeben, aber niemals waren die Störer so nah und so stark!
Der zweite Aspekt betrifft die Endverbraucher, die
* sich selber stören
* gestört werden von LTE-Mobilgeräten, die in Nachbarwohnungen
betrieben werden
* kein Verständnis dafür haben werden, daß eine neu eingeführte
Technologie sich quasi als „Störenfried“ entpuppt, wobei sich
„stören“ und „Fried(en)“ eigentlich einander ausschließen…
Fazit: TV-Hersteller (und für einen solchen arbeite ich) sind „not amused“, daß LTE jetzt durchgepeitscht wird!
Natürlich beteuert die BNetzA, die Landversorgung ginge vor, sie würden Meßfahrzeuge einsetzen, um das Einhalten der Verpflichtungen zu überwachen, aber solche Sprüche kennt man ja.
–> in der Praxis wird sich zunächst ein Chaos einstellen, die
„benetzten“ Frequenzhüter werden versagen, verniedlichen und
vertuschen – und eines Tages wird der Druck so stark sein, daß
man LTE_800 Geräte von einzelnen Orten verbannen muß.
Durch eine ordentliche Frequenz-und Standortplanung läßt sich
vieles vermeiden!
lte-anbieter.info
Hallo Herr Hahn,
danke für den Beitrag.
Ich glaube die erste Station war primär für technische Tests, also eher uninteressant für die Öffentlichkeit. Wir planen zu solchen und ähnlichen Frage gerade ein Interview. Hoffe wir können dann einige Fragen beantworten. Schauen Sie doch mal wieder vorbei…
Die Redaktion
Wolfgang Hahn
Erstaunlich ist, daß der erste Versuch bereits seit November 2009 läuft,
aber _nichts_ herauszubekommen ist! Nicht einmal ein Zwischenergebnis!
Beim zweiten Versuch bin ich nicht sicher, ob die Betreiber diesmal mitteilsamer werden.
Natürlich wartet man erst ab, was bei der LTE-„Luftsteuer“-Versteigerung erzielt wird und möchte der BNetzA nicht das Spiel verderben.
Für das beharrliche Schweigen gibt es eigentlich nur zwei mögliche Erklärungen:
a) man hat noch keine Probleme entdeckt und will deswegen gründlich
weiterforschen oder
b) die Störungen sind so massiv, daß man jetzt Zeit braucht, sie politisch
zu verkaufen = LTE dennoch einführen zu können
Es hilft aber alles nichts – eines Tages kommt die Wahrheit ans Licht. Dann kann man die Störungen nicht mehr aussitzen, kleinreden oder negieren.