Der RSRP-Wert ist einer der wichtigsten Informationen, wenn es um die Beurteilung des eigenen Empfangswertes bzw. der Empfangsqualität geht. Er wird direkt vom Endgerät gemessen. Beim RSRP handelt es sich technisch betrachtet um die Messung eines einzelnen Trägers (Referenzeinheit) innerhalb einer definierten Frequenzbandbreite (Referenzkanal). Dabei wird nur die Leistung eben dieses Trägers bewertet. Somit ist der Leistungswert sehr klein und liegt auch immer unterhalb vom RSSI. Endgeräte, wie Router und Sticks für 4G & 5G, bestimmen mit Hilfe des RSRPs auch die momentan stärkste Funkzelle in der Umgebung.
Der Wertebereich des RSRP liegt zwischen -140 dBm und -50 dBm. Dabei gilt: Je näher der RSRP an -50 dBm liegt, "desto besser" ist der Empfang. Man beachte also unbedingt, dass nicht höhere Zahlen gut sind, sondern niedrigere - sprich näher an Null.
Ideale Bedingungen herrschen ungefähr zwischen -50 bis -70 dBm. Für Pegel unter -60 dBm, muss man allerding praktisch in Sichtverbindung und in einer Distanz unter 300 Metern zum Funkmast stehen. In der Praxis sind Werte um -70 bis -95 dBm "normal". Kritisch wird es dann langsam im dreistelligen Bereich. Spätestens ab -105 dBm sollte man keine stabile und schnelle Verbindung mehr erwarten. Der RSRP lässt sich durch den Einsatz einer externen LTE-Antenne allerdings verbessern. Mehr dazu auch hier.
RSRP Wertebereiche | Schulnote | Kommentar |
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-50 bis -65 dBm | 1 (sehr gut) | es liegt exzellenter Empfang vor - perfekt! |
-65 dBm bis -80 dBm | 2 (gut) | gute, ausreichende Empfangsbedingungen |
-80 dBm bis -95 dBm | 3 (befriedigend) | nicht perfekt aber ausreichend für stabile Verbindungen |
-95 dBm bis -105 dBm | 4 (ausreichend) | noch akzeptable Bedingungen mit Einschränkungen beim Speed; ggf. auch Abbrüche |
-110 dBm bis -125 dBm | 5 (mangelhaft) | sehr schlechter Pegel - dringender Handlungsbedarf; wahrscheinlich kaum Verbindung möglich |
-125 dBm bis -140 dBm | 6 (ungenügend) | extrem schlecht - wahrscheinlich keine Verbindung möglich |
Hierzu wird das zellspezifische Referenzsignal R0 nach 3GPP "TS 36.211" verwendet. Wenn das Referenzsignal R1 verfügbar ist und das User Equipment (kurz UE, z.B. ein LTE-Router) es mit ausreichender Genauigkeit erfassen kann. Dann ist eine präzisere Messung des RSRP-Wertes durch die Verwendung von R1 und R0 möglich. Der Bezugspunkt für die RSRP muss der Antennenanschluss des UE sein. Wenn der Empfänger des UE im Diversity-Mode arbeitet, darf der ermittelte Wert nicht geringer sein, als der entsprechende RSRP auf einem der einzelnen Diversity-Zweige.
Für die Messung des RSRP wird eine sogenannte Referenzeinheit (blauer Block) erzeugt. Ein einzelner Träger belegt bei LTE eine Frequenzbandbreite von 15 kHz. Dieser liegt im Referenz-Messkanal (rote Begrenzung), dessen Breite über der des Einzelträgers bewegt. Gemessen wird nun die Leistung im Referenzmesskanal. Da dieser breiter ist als der Einzelträger, fällt die Gesamtleistung (grüner Block) im Messkanal natürlich geringer aus, als die Spitzenleistung der Referenzeinheit.
Die Referenzsignale R0 und R1 unterscheiden sich in der Breite des zu Grunde gelegten Messkanals, somit können differenzierte Messungen mit höherer Genauigkeit erzielt werden, wenn das UE beide Signale empfangen und verwerten kann. Dieser Vorgang der Messung wird permanent wiederholt.