Internet via Satellit

Mögliche Alternative zu LTE oder Schnee von gestern?


Internet per SAT-DSL

Schnell surfen mit mindestens 16 MBit/s - überall - auch auf dem Land?! Bevor das LTE-Netz in Deutschland ausgebaut wurde, war Internet per Satellit praktisch die einzige Option, welche bedingungslos überall verfügbar war und Datenraten von bis zu 20 MBit versprach. Mittlerweile sind die „weißen Flecken“ auf der Breitbandkarte bundesweit zum großen Teil geschlossen. Und zwar dank 4G/LTE und 5G! Gut für die Kunden, schlecht für die Anbieter von Satelliten-Internet. Diesen wird seit der Einführung von 4G, möchte man zumindest meinen, sukzessive die Existenzberechtigung entzogen. Hohe Einmalkosten, relativ teure Tarife, vergleichsweise niedrigere Datenrate, umständliche Installation und weitere Nachteile, versprechen alles andere als eine gute Option zu sein. Nicht ganz, wie wir im Folgenden zeigen möchten!

Tipp: Jetzt auch mit unbegrenztem Highspeed-Volumen für Vielnutzer ...


Was ist SAT-DSL?

Der ein oder andere wird vielleicht von dieser Möglichkeit noch nichts gehört haben. Daher zunächst ein paar kurze Vorworte zum Prinzip. Vorweg sei erwähnt, dass es sich technisch natürlich keineswegs um „DSL“ handelt. Vielmehr hat sich die nicht ganz korrekte Bezeichnung „SAT-DSL“ mehr oder weniger eingebürgert, wenn es um Breitband-Internetzugänge via Satellit geht. Richtiger wäre „Internet per Satellit“. Das Funktionsprinzip ist übrigens recht einfach: Nutzer werden nicht wie bei „normalen DSL“ per Kabel an das Netz der Provider angeschlossen, sondern via Funk. Eine Zweiwege-Satellitenantenne beim Kunden sendet und empfängt die kodierten Datensignale über einen Satelliten. Dieser wiederum steht mit einer Bodenstation in Kontakt, welche die Anbindung an das Internet sicherstellt. Wir haben das hier stark vereinfacht ausgedrückt versteht sich. Es gibt übrigens 2 Varianten, mehr dazu im vorletzten Abschnitt auf dieser Seite.


Was spricht für SAT-DSL?

In erster Linie die uneingeschränkte Verfügbarkeit. Dies kann man auch von LTE & 5G auch im Jahr 2024 leider noch nicht gänzlich behaupten, auch wenn wir uns der Vollabdeckung nähern. Bis deutschlandweit wirklich die letzte Lücke getilgt wurde, könnten noch ein paar Jahre vergehen. Dagegen kann jeder Verbraucher, bei dem die Möglichkeit zur Installation einer Satellitenschüssel besteht (mit korrekter Ausrichtung ohne Hindernisse), einen Internetzugang per Satellit nutzen. Die Übertragungsgeschwindigkeiten bewegen sich im Rahmen von rund 1 bis 50 MBit, je nach Preisklasse.

Zudem bieten praktisch alle Anbieter Komplettpakete mit Telefon und optional TV, wie man es von vielen anderen DSL- oder Kabelprovidern her kennt. Ein weiterer Pluspunkt gegenüber 4G LTE ist rein ökologischer Natur. Während für die flächendeckende Abdeckung mit 4G bundesweit mehrere tausend Sendemasten benötigt werden, ist hier "nur" ein Satellit nötig. Nun der beste und entscheidende Vorteil: Einige SAT-DSL-Anbieter haben jetzt Tarife OHNE Drosselung im Angebot.

Echte Flatrate: Surfen OHNE Volumenbegrenzung

Ein entscheidender Nachteil von LTE ist die Limitierung des Nutzungsvolumens, besser bekannt als Drosselung. Das bedeutet: Verbraucht man beim Surfen innerhalb eines Monats mehr als vertraglich festgelegt (z.B. 250 Gigabyte), wird rigoros die Geschwindigkeit bis zum Folgemonat auf ein Bruchteil reduziert. Man surft also mit angezogener Handbremse - in der Regel rund 1/3 MBit pro Sekunde oder noch weniger. Ausnahmen bilden die Hybrid-Tarife der Telekom, welche LTE mit DSL kombinieren, und diese unlimitierten Heim-Tarife.

Notwendig wird die Drosselung für die 4G-Provider, da bei Funknetzen sich alle Nutzer eines Sendemastes die vorhandenen, begrenzten Ressourcen teilen müssen. Überstrapaziert nur ein User seinen Anschluss, müssen alle anderen darunter leiden. Daher verfolgen diese Tarifpolitik auch die Sat-Internetprovider. Denn auch die Kapazität eines Satelliten ist begrenzt und teuer. ABER: Gegen Aufpreis bieten einige nun auch Tarife OHNE Drossel - also eine echte Flatrate.


Tipp: Kennen Sie schon die Hybrid-Technik aus DSL und LTE? Diese weist ebenfalls keine Drosselung auf und ist in sehr vielen Regionen mittlerweile verfügbar. Mehr Infos hier.

Anbieter: Nur wenige wirklich gut!?

Insgesamt gibt es in Deutschland noch drei große, nennenswerte Provider für SAT-DSL - namentlich „SkyDSL“ und „Filiago“. 2021 kam noch "Starlink" hinzu, ein sehr vielversprechendes Angebot! Wirklich interessant, vor dem Hintergrund einer „echten“ Flatrate ohne Drossel, sind allerdings längst nicht alle.

Sky DSL

aktive SAT-Anlage von SkyDSL | Bild: skydsl.de Presse

SkyDSL: Unserer Ansicht nach bietet SkyDSL (www.skydsl.eu) die günstigsten und attraktivsten Tarife, teils auch ohne Drossel. Das Unternehmen offeriert drei 2-Wege-Pakete (bi-direktional).

Die Preise (siehe Tabelle) schwanken zwischen 12,90 € und 39,90 € im Monat, was im direkten Vergleich zu anderen Anbietern sehr günstig ist. Beim Premium-Paket zahlt man in ersten 2 Jahren zahlt man etwas mehr, danach reduziert sich die Grundgebühr.

Unbegrenztes Datenvolumen gibt es ab dem Tarif "Zuhause M" für 26,90 € im Monat. Die maximale Datenrate beträgt hier 24 MBit/s.

Gegen einen Aufpreis von 12,90 € im Monat in den ersten 2 Jahren, kann Übertragungsrate in den Paketen M & S auf bis zu 50 MBit (6 MBit Upload) erhöht werden. Nach ab dem 25. Monat kostet die Option dann nur noch 2,90 € monatlich.

Und die Hardware? Hier stellt es SkyDSL dem Nutzer frei, ob er sich für einen Mietkauf (24 Monate zu je 9,90 € + 19,90 € einmalig) oder einer monatlichen Miet-Rate für 4,90 € + einmalig 69,90 € entscheidet. Die ganzen Einzelheiten zum Mietkauft etc. finden Sie auf der Homepage.

Sky DSL Zuhause Tarife SkyDSL2+ S SkyDSL2+ M SkyDSL2+ L Prem.
Downloadrate bis 12 MBit/s 24 MBit/s 50 MBit/s
Upgradebar bis 18 MBit/s 50 MBit/s nicht nötig
Uploadrate bis 2 MBit/s 1 MBit/s 6 MBit/s
Datenvolumen 15 GB / Monat unbegrenzt unbegrenzt
Upgrade bis 50 MBit/s + 2.90 €* + 2.90 €* -
Satellit KA-SAT (Eutelsat) KA-SAT (Eutelsat) KA-SAT (Eutelsat)
Telefonanschluss per VOIP inklusive inklusive inklusive
inklusive Festnetzflatrate nein (+4,90 €) nein (+4,90 €) inklusive
Preis pro Monat 16.90 € 26.90 € 39.90 €
Preis ab 25. Monat 16.90 € 26.90 € 29.90 €
Mindestvertragslaufzeit keine keine keine
Hardware siehe Homepage siehe Homepage siehe Homepage
zur Anbieterseite« zu Sky DSL »
* in den ersten 2 Jahren 12.90 € monatlich

Starlink:

Eigentlich galt das Modell "Internet per SAT" schon längst als überholt. Doch 2021 startete Elon Musks (Tesla) „Starlink“ und eröffnete vielleicht eine neue Ära in Sachen SAT-Internet. Denn Starlink will alltagstaugliches Internet mit hoher Bandbreite und relativ niedriger Latenz überall auf der Welt ermöglichen. Also selbst im hintersten Winkel jeder norddeutschen Insel oder im Norden Kanadas."

Der lokale, stationäre Heimtarife startet bereits ab günstigen 50 € monatlich. Klingt erstmal viel, doch in Regionen ohne Alternative per (V)DSL oder 4G/LTE relativiert sich das schnell. Denn eine Volumenbegrenzung gibt es hier nicht, so das betroffene erstmals auch ohne Volumenbeschränkung Netflix & Co nutzen könnten. Die Datenrate soll laut starlink.com zwischen 50 und 150 MBit, liegen bei Latenzen von 20-40 ms (entspricht in etwa VDSL). Für die Antenne und sonstige Hardware sind einmalig 299 € einzuplanen. Bestellbar unter starlink.com.



StarDSL (Tooway) & Filiago: Ergänzend sei noch Tooway erwähnt. Dahinter stand die "StarDSL AG". Das Angebot scheint allerdings schon Jahre nicht mehr gepflegt zu werden. Ende 2021 fanden wir z.B. auf der Webseite den Hinweis "bei Vertragsabschluss bis 31.12.2014...." Auch bei filiago.de gibt es schon länger keine Tarife mehr auf der Seite. Offensichtlich wurde auch hier der Vertrieb eingestellt...


Unser Fazit zu den SAT-Anbietern:

Wer eine echte Flatrate ohne Drosselung möchte und nur die Wahl zwischen sehr lahmen DSL (wenn überhaupt) und Sat-DSL hat, liegt unserer Ansicht nach bei SkyDSL bzw. Filiago genau richtig. Günstiger wird man einen ungedrosselten Breitbandzugang im ländlichen Raum kaum nicht erhalten. Starlink könnten langfristig interessant werden für Regionen ohne Aussicht auf Erschließung mit Breitbandinternet. Überall wo 4G oder sogar 5G verfügbar sind, lohnen sich Mobilfunkpakete aber in der Regel mehr. Zum Beispiel der O2 Home per LTE & 5G mit unlimited Internet und Festnetzflat ab 30 Euro. MagentaZuhause Hybrid von der Telekom verzichtet ebenfalls ganz auf die Drosselung.


Möglicher Hintergrund für die neu Tarifpolitik

Der Erfolg von LTE stellt das Geschäftsmodell der SAT-Internetanbieter seit jeher auf eine echte Probe. Denn wer gibt über 50 € monatlich für einen 30 MBit-Anschluss mit nur 50 GB Volumenbegrenzung (filiago.de) + hoher Einmalkosten für die nötige Hardware aus, wenn es ähnliche LTE-Tarife mit mehr Daten und Geschwindigkeit zum gleichen Preis gibt? Und das ohne aufwändige Installation einer SAT-Anlage!

Vor diesem Hintergrund haben die Unternehmen wahrscheinlich vor einiger Zeit begonnen, unlimitierte Tarife mit ins Portfolio aufzunehmen. Unserer Ansicht nach, dass einzige Alleinstellungsmerkmal (unique-selling-point), um sich noch gegen die Konkurrenz der LTE-Anbieter zu positionieren - außer über den Preis natürlich. Und genau hier verspielen viele Anbieter mit horrenden Monatsbeiträgen den Bonus finden wir. Langfristig werden wahrscheinlich nur innovative Nischenplayer wie Starlink in dem Markt überleben.


Varianten: Mit und ohne Rückkanal per Satellit

Um im Internet zu surfen, benötigt man bekanntlich einen Empfangs- UND Sendekanal (Down- und Upstream). Letzterer wurde viele Jahre über die Telefonleitung oder ein UMTS-Funknetz realisiert, was zum einen höhere Kosten bedeutete und einen extrem langsamen Upload. Mittlerweile haben sich jedoch längst überall das 2-Wege-Anlagen durchgesetzt. Die Kommunikation mit dem Satellit findet also ausschließlich über die Sat-Antenne statt, man sagt auch bi-direktional. Entscheidend dafür ist ein LNB mit Sendeeinheit, genannt i-LNB. Diese sind vom Erscheinungsbild etwas größer als herkömmliche TV-LNBs. Den i-LNB erhalten Sie im Hardwarepaket vom Anbieter.


Nachteile dieser Alternative

Ganz ohne Nachteile geht es, wie so oft im Leben, leider nicht. Da wären zunächst die etwas höheren monatlichen Kosten, im Vergleich zu konventionellen DSL-Paketen, zu nennen. Ein weiterer Nachteil sind die recht hohen Latenzzeiten (Ping) bei Internet via Satellit, die meist deutlich im dreistelligen Bereich rangieren. Gewöhnlich sollte man hier mit ca. 700 Millisekunden rechnen. Für die meisten Anwendungen im Internet stellt dies kein Problem dar, Onlinespiele sind jedoch damit faktisch nicht möglich. Und auch Telefonie per Skype kann so recht zäh werden.

Nur Starlink will mit diesem Nachteil endlich aufräumen und verspricht Werte von 20-50 ms, also in etwa VDSL-Niveau. Möglich machen dies tiefer im Orbit positionierte Satelliten, so dass sich der gesamtweg deutlich reduziert, den die Funkwellen überbrücken müssen.

Weiterführendes

» Hybrid als Alternative zu SAT DSL
» LTE Ausbau und Karte
» LTE für Zuhause



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