Testbericht: Huawei E8377 CarFi Router

LTE und WLAN fürs Auto oder Wohnmobil


"Connected Cars" liegen seit einigen Jahren voll im Trend. Ein Internetzugang im Auto oder Campingmobil ist nach wie vor eher der Premiumklasse vorbehalten. Dennoch muss keiner mehr auf schnelles WLAN beim Fahren verzichten. Mit dem E8377 bietet Huawei erstmals einen speziell für den KfZ-Einsatz konzipierten und preiswerten Hotspot-Router mit LTE. Wir haben den „CarFi Router“ für Sie getestet und zeigen, ob der Kauf lohnt.

Packung des E8377 CarFi

Verpackung des CarFi Routers | Klicken z. vergrößern

Mit dem E8377 CarFi Router verwandeln Sie ihr Fahrzeug mit einem Handgriff in einen mobilen WLAN-Hotspot. Realisiert wird das über 3G oder 4G LTE. Bis zu 150 MBit pro Sekunden sind dabei möglich. Das Konzept ist dabei nicht ganz neu. 2014 brachte Huawei erstmals mit dem W5101 einen Auto-Stick auf den Markt. Dabei handelte es sich aber vom Aufbau noch um einen gewöhnlichen USB-Stick, der per Adapter an den Zigarettenanzünder angeschlossen wurde. Der E8377 CarFi ist nun erstmals so designt, dass er sich nur am 12 Volt-Port betreiben lässt. Der Zigaretten-Stromanschluss ist also fester Bestandteil des Gehäuses.

Lieferumfang

Die Verpackung wirkt recht edel und sieht aus wie eine Uhr-Glocke. Recht spartanisch fällt allerdings das Zubehör aus. Nach dem Öffnen gibt die Box, neben dem Gerät, lediglich ein Mini-Handbuch und ein Garantiehäftchen aus. Zudem noch einen winzigen Merkblatt-Zettel für die Installation. Die Bedienungsanleitung (süße 6,5 x 5 cm) gibt in mehreren Sprachen kurze Tipps zur Inbetriebnahme. Das dafür nur magere 4 Seiten je Sprache bedruckt wurden, kann man zumindest so werten, dass die Handhabe extrem einfach ist …

Erster Eindruck

Der E8377 erinnert optisch etwas an einen kleinen Schaltknauf. Der eiförmige Kopf des Auto-Routers bietet lediglich einen Startschalter, eine Info-LED und seitlich einen SIM-Karten Schacht (Micro-SIM) samt Reset-Knopf. An den Kopf schließt direkt der Zigaretten 12-Volt-Port an. Von der Verarbeitung her ist das Gerät „zweckdienlich“. Das einzige optische Gimmick ist der Kopf selbst, welcher im spiegelnden Carbon-Look konzipiert wurde. Gemessen am Preis, könnte man sicher etwas höhere Erwartungen hegen, aber es kommt hier ja auf die inneren Werte an. Durch das speziell auf den Einsatz im Auto abgestimmte Formdesign, wirkt der E8377 jedenfalls kaum wie ein Fremdkörper. Letzteres konnte man beim bereits genannten „W5101“ noch bemängeln.


Technische Eckdaten und Features

Widmen wir uns nun den technischen Daten, die kaum Wünsche offen lassen. Das Mobilfunkmodul unterstützt zunächst LTE auf allen wichtigen Bändern bei 800, 900, 1800, 2100 und 2600 MHz. Somit lässt sich der Car-Stick europaweit problemlos einsetzen. Dank CAT4-Modem, können in Verbindung mit einem passenden LTE-Tarif bis zu 150 MBit empfangen und bis zu 50 MBit gesendet werden. Neben LTE/4G, unterstützt das Modell natürlich noch weitere Mobilfunkstandards. Zu nennen wären da UMTS auf 900 und 2100 MHz, den 3G-Turbo DC-HSPA+ (bis 42 MBit), sowie 2G (GSM, EDGE, GPRS). Selbst in sehr schlecht mit Mobilfunk versorgten Regionen, hat man also zumindest noch die Chance auf eine langsame Verbindung. Das WLAN-Modul unterstützt 802.11 b/g/n und kann somit Datenraten von bis zu 300 MBit liefern. Gemessen am LTE-Modul, also vollkommen ausreichend. Verschlüsselt wird wie üblich per 64/128-Bit WEP, 256-Bit WPA-PSK oder WPA2-PSK.

H8377 von der Seite mit USB-Port

Der CarFi Router misst 5,9 x 4,9 x 8,8 cm und wiegt laut Hersteller kaum 50 Gramm. Unsere Gewichtsmessung ergab allerdings 146 Gramm. Huawei gibt zudem an, dass der E8377 über einen integrierten Akku verfügt, der eine Kapazität von 1900 mAh aufweist. Allerdings konnten wir den Carstick, auch nach mehrstündigem Betrieb am Stromport, nicht außerhalb des Zigarettenslots aktivieren. Daher nehmen wir an, dass der Akku lediglich dazu dient, den Betrieb aufrecht zu erhalten, sobald am Auto die Stromsparfunktion greift und die Energiequelle plötzlich wegfällt.

Anschlüsse

An der Seite befindet sich ein USB-Port. Dieser dienst nicht als Dateninterface, sondern quasi als Adapter. Huawei hat hier glücklicher Weise bedacht, dass viele im Auto den Zigarettenanschluss als Ladestation fürs Handy oder andere Geräte nutzen. Durch den Car-Stick wäre der Port aber belegt und ohne Adapter kein Platz mehr für Drittgeräte vorhanden. Durch den USB-Port an der Seite, kann man diese nun dort anbinden und laden. Im SIM-Schacht befindet sich noch ein TS9-Stecker zur Anbindung einer LTE-Zusatzantenne. Allerdings nur 1 Port, so dass man zumindest auf 2x2 MIMO verzichten muss. Aber immerhin besteht die Möglichkeit! Denn gerade auf Reisen, z.B. mit einem Camper, kann der Empfang schnell kritisch werden und eine externe Antenne in vielen Fällen zumindest eine Notversorgung erst ermöglichen.


Info LED und „Display“

Direkt ein Display, wie heute eigentlich üblich bei mobilen Routern, gibt es nicht. Vielmehr codiert Huawei  wichtige Informationen über Farbcodes um den Startknopf. Für Details zum Datenverbrauch, der Empfangsstärke etc., muss man auf die Hilink-App zurückgreifen. Doch dazu später mehr. Und das sind die Codes:

  • blinkt rot: Signalisiert, dass der CarFi gestartet wird. Dauert ca. 20 Sekunden;
  • leuchtet dauerhaft rot: Zeigt an, dass kein Funknetz gefunden wurde oder die Verbindung nicht möglich war (z.B. fehlende SIM);
  • leuchtet gelb: Zeigt an, dass die Empfangsstärke für 3G oder LTE sehr schwach ist;
  • leuchtet grün: Empfangsstärke ist optimal;
  • blinkt cyan: Es erfolgt gerade ein Update der Firmware;
  • weiss: Zeigt an, dass ungelesene SMS vorliegen.

Huawei E8377 CarFi im Auto

Installation und Inbetriebnahme

Theoretisch ist die Installation des E8377 ein Kinderspiel und sollte in weniger als 3 Minuten erledigt sein. Zunächst muss die SIM-Karte eingelegt werden. Der Slot befindet sich seitlich unter einer Abdeckung mit SIM-Symbol. Anschließend stecken Sie den CarFi direkt in den Zigarettenanzünder ihres Autos. Stellen Sie die Zündung so ein, dass eine Stromversorgung vorliegt und drücken den „Huawei“ Knopf auf der Oberseite für gut 3 Sekunden.

Nun sollte die Umrandung zunächst rot leuchten – der Router startet und stellt automatisch eine Verbindung zum Mobilfunk-Netzwerk her. Dies dauert ca. 20 Sekunden. Nun können Sie mit einem Laptop, Tablet oder Smartphone die WLAN-SSID des Gerätes suchen. Dies beginnt mit „Huawei-CarFi-“. Sowohl SSID, als auch den Wifi-Key finden Sie einmal am Fuße des Steckers und auf der Innenseite der SIM-Schacht-Öffnung.

WLAN Einrichten - SSID wählen WLAN Passwort eingeben und los gehts

Geben Sie diesen Key ein oder scannen auf Wunsch den QR-Code mit dem Smartphone ab. Fertig! Die WLAN-Verbindung zum Carstick sollte nun stehen. Sofern eine Mobilfunkverbindung per 2G/3G oder 4G vorliegt, steht dem Surfen eigentlich nichts mehr im Weg. Auf diese Weise lassen sich bis zu 10 Endgeräte im und um das Auto ins Internet bringen.

App zur Verwaltung und fürs Monitoring

App installieren
Huawei bietet für Smartphone- und Tablet-Nutzer noch eine spezielle Hilink App. Dies kann bei Bedarf (falls kein Netz) direkt vom internen Speicher gezogen werden oder in der aktuellsten Form aus den Playstore  bzw. Appstore. Die App bietet Informationen rund um die Verbindung und das WLAN. Also z.B. die Empfangsstärke, den aktuell genutzten Mobilfunkstandard und den Datenverbrauch.

Praxistest

Wir haben den Hotspot Auto-Stick unterwegs etliche Stunden getestet. Die Installation verlief eigentlich problemlos. Nur mit den Farbcodes sollte man sich vor der Inbetriebnahme beschäftigen, da man sonst zunächst nicht weiß, was die die Farbrückmeldungen bedeuten. Beim Mobilfunkempfang gibt es auch nichts zu meckern. Dieser ist vergleichbar mit anderen Sticks. Wunder sollte man in abgelegen Gebieten natürlich nicht erwarten, da das Gerät sich ja immerhin im Innenraum befindet. Abhilfe schafft da nur eine Antenne, die mit genug Kabel auf dem Dach befestigt oder durchs Fenster angebracht wird.

Zentraler Aufmerksamkeit schenkten wir noch dem WLAN-Modul. Denn wer mit dem Auto oder Wohnmobil auf Tour ist, will sicher nicht nur im Fahrzeug Empfang haben, sondern auch drum herum. Gerade auf dem Campingplatz sollte die Reichweite daher so hoch wie möglich sein. Wir testeten also die Empfangsstärke bei geschlossener Tür auf einem Parkplatz ohne Hindernisse. Im Fahrzeuginnenraum ermittelten wir, wie erwartet, volle Power und -40 dBm. Nach 10 Metern reduzierte sich die Signalstärke schon nicht unerheblich auf -70 bis -80 dBm. Das entspricht am Handy noch 1-2 Balken (von 4). Eine Verbindung war damit aber noch problemlos möglich.

Nach 20 Metern änderte sich am Bild erstaunlicher Weise kaum etwas. Ab 30 Metern hingegen sackte der Wert langsam in den Kritischen Bereich von unter -80 dBm. Hier brach das Signal regelmäßig ab. Spätestens ab 40 Metern ist dann auch bei idealer Sichtverbindung das Ende erreicht. Die Komfortzone liegt somit bei 10-20 Metern, was aber in der Praxis mehr als ausreichend sein sollte. Der W5101 war in punkto WLAN-Reichweite allerdings flexibler. Bei dem Stick lagen auch 40-50 Meter noch im Bereich des Möglichen.

Passender Tarif

Ohne schnellen LTE-Tarif nützt natürlich auch der beste Car-Hotspot Router nichts. Da der E8377 über keinerlei SIM-Lock oder Provider-Lock verfügt, kann man praktisch auf alle Provider und Tarife zurückgreifen. Wer das Gerät nur hin und wieder im Urlaub einsetzen will, der fährt sicher mit einem Prepaid-Tarif am besten. Hier gibt es mittlerweile auch Varianten mit LTE. Wer einen Vertragstarif mit LTE sucht, findet hier in unserem Tarifvergleich mit Sicherheit ein passendes Angebot.

Fazit

Der E8377 CarFi ist ideal für alle, die viel mit dem Auto unterwegs sind und wo mehrere Insassen Zugang zum Internet haben wollen. Auch dürfte mit dem Gerät der nächste Camping-Urlaub in punkto Internet entspannter ausfallen. Die Installation und Handhabe ist einfach und unkompliziert. Mit ca. 140 Euro ist das Modell nicht unbedingt ein Schnäppchen. Huawei lässt sich hier den Faktor „praktisches Gadget“ gut bezahlen. Allerdings gibt es aktuell kaum eine bessere Alternative fürs Auto. Und billiger als Herstellerlösungen, ist die Variante allemal.

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