Testbericht Netgear AirCard 790

Was taugt der Mini-Hotspot Router von Netgear


Netgear AirCard 790 LTE-Hotspot Router

Netgear bietet mittlerweile drei verschiedene mobile LTE-Router in Deutschland an und ist damit ein ernsthafter Konkurrent für die Platzhirsche Huawei und ZTE geworden. Das neueste Modell mit dem Namen AirCard 790 beherrscht LTE der Kategorie 6 (CAT6) und kann Geschwindigkeiten von bis zu 300 MBit/s im Download erreichen. Die Bedienung erfolgt über einen großen, farbigen Touchscreen und der Akku ist sogar zum Aufladen anderer Geräte nutzbar. Wie sich das Gerät in der Praxis schlägt, konnte Max im mehrwöchigen Test für LTE-Anbieter.info herausfinden.

Lieferumfang und Verarbeitung

Der Netgear AirCard 790 Router wird in einer kleinen Papp-Schachtel zusammen mit einem Netzteil sowie einem USB Kabel geliefert. Das USB Kabel kann sowohl zum aufladen des Akkus als auch zur Verbindung mit einem Computer verwendet werden. Außerdem ist im Lieferumfang ein ausführliches deutschsprachiges Handbuch enthalten, welches die Inbetriebnahme und Bedienung dank vieler Grafiken deutlich vereinfacht.

Lieferumfang und Zubehör AirCard 790

Das Gehäuse des Netgear AirCard 790 besteht vollständig aus Plastik, um möglichst gute Sende- und Empfangsleistungen erzielen zu können. Die Oberfläche ist matt und fühlt sich hochwertig an, die Verarbeitung ist sehr gut. Auch die Klappen für die seitlichen Antennen-Anschlüsse (TS-9) machen einen guten Eindruck. Die Rückseite lässt sich leicht entfernen, um den Akku zu entnehmen und die SIM-Karte einzusetzen.

Erster LTE Hotspot mit Touchscreen

Viele mobile LTE-Router haben ein kleines Display auf der Front, welches die wichtigsten Informationen übersichtlich darstellt. Beim AirCard 790 Hotspot ist der Hersteller Netgear einen Schritt weiter gegangen und hat einen großen Touchscreen in das Gerät integriert, über den auch die gesamte Bedienung erfolgt, so wie bei einem Smartphone. Das Display ist 2,4 Zoll groß, hell und gut ablesbar.

Dank großer Symbole und eindeutiger Beschriftungen ist die Bedienung für Jedermann einfach möglich, bei Fragen hilft das bereits erwähnte Handbuch (PDF engl.) oder der im System hinterlegte Hilfe-Assistent. Auch die Funktionen sind durchaus umfangreich: Es gibt Statistiken zu Datenverbrauch und Online-Zeit und bei Bedarf kann man das Volumen des eigenen Tarifs hinterlegen und sich bei bestimmten Grenzen warnen lassen. Natürlich besteht zusätzlich die Option, Daten-Roaming im Ausland ein- oder auszuschalten und bei Bedarf können Verbindungsdaten wie APN und Passwort eingetragen werden, falls der Netgear 790 den Anbieter einmal nicht automatisch erkennt.


Diplay des AirCard 790

Doch braucht man den Touchscreen für die Bedienung wirklich? Letztendlich ist es eine Verbesserung gegenüber Geräten, die nur via Webinterface gesteuert werden können, aber den Grund zum Kauf sollten andere Faktoren liefern.

LTE Cat. 6 mit 300 MBit/s

Der Netgear AirCard 790 Router erreicht im LTE Netz in Deutschland, Österreich und der Schweiz Geschwindigkeiten von bis zu 300 MBit/s im Download und bis zu 50 MBit/s im Upload. Möglich wird dies durch das integrierte LTE Advanced Cat. 6 Modem von Qualcomm, welches zusätzlich auch UMTS mit DC-HSPA+ unterstützt. GSM bzw. EDGE kann man mit dem Netgear AirCard 790 nicht nutzen, was doch etwas merkwürdig ist, da alle anderen auf dem Markt erhältlichen Hotspots das 2G Netz unterstützen. Auf der anderen Seite hat es im Test nicht gestört, da stabiles und schnelles surfen sowieso nur mit UMTS und LTE möglich sind und der Netzausbau ja mittlerweile in Deutschland recht gut ist.

Im Test für LTE-Anbieter.info wurden SIM-Karten von Vodafone und Telekom verwendet, welche jeweils für die schnellste Geschwindigkeit freigeschaltet waren. Der Netgear AirCard 790 Router erreichte beim Speedtest Geschwindigkeiten von knapp über 200 MBit/s im Download und bis zu 44 MBit/s im Upload. Die Regel waren aber eher Datenraten zwischen 50 und 120 MBit/s. Die Latenzzeiten lagen zwischen 20 und 40 Millisekunden (je nach Test-Server).

Dualband WLAN AC

Bis zu 15 Endgeräte kann der Netgear Router gleichzeitig per WLAN mit Internet versorgen, wobei die maximale Geräte-Anzahl in den Einstellungen auch niedriger festgelegt werden kann. Damit solche hohe LTE Geschwindigkeiten auch an den verbundenen Geräten genutzt werden können, ist der neueste WLAN AC Standard verfügbar. Dieser liefert Geschwindigkeiten von bis zu 1.200 MBit/s in den Frequenzbereichen um 2,4 GHz und 5 GHz. Auf Wunsch besteht auch die Möglichkeit, ein Gast-Netzwerk aufzumachen, welches dann mit einem eigenen Namen und eigenem Passwort versehen wird und getrennt vom Haupt-WLAN läuft. Einen WLAN-Extender bzw. WLAN-Repeater, wie er bei einigen Huawei LTE Hotspots verbaut wird, sucht man beim Netgear AirCard 790 übrigens vergeblich – einer der wenigen Schwachpunkte im Vergleich zur Konkurrenz.

Anschlüsse für externe Antenne

Bei schlechtem Empfang und langsamen Geschwindigkeiten kann es sinnvoll sein, eine externe LTE Antenne an den Netgear AirCard 790 Hotspot anzuschließen. Dazu stehen seitlich am Gerät zwei TS-9 Anschlüsse zur Verfügung, welche mit einer Klappe vor Staub geschützt sind. Eine LTE 1800 MIMO Antenne von novero Dabendorf konnte im Test die Geschwindigkeiten bei schwachem Empfang teils sogar verdoppeln, insbesondere bei stationärem Einsatz des Routers – zum Beispiel im Wohnwagen bzw. Camper – kann sich eine externe Antenne schnell lohnen.

Unterseite des AirCard 790

Starker Akku mit Powerbank-Funktion

Der Akku im Netgear AirCard 790 Router ist etwa 3.000 mAh stark und lässt sich problemlos durch den Nutzer austauschen – eine positive Ausnahme gegenüber vergleichbaren Modellen der Konkurrenz, wo der Akku oft fest im Gehäuse integriert ist. Die Betriebszeit liegt bei etwa 10 bis 11 Stunden dauerhafter Hotspot-Nutzung, wobei Faktoren wie Empfangslevel, Häufigkeit der Zellwechsel und Anzahl der verbundenen Endgeräte die Akkulaufzeit deutlich beeinflussen können. Eine

der Akku des AirCard 790

Besonderheit ist die sogenannte Powerbank-Funktion: Mit dem gelieferten USB-Kabel kann man andere Geräte, wie etwa Smartphones, per Akku des Netgear AirCard 790 aufladen. Das ist zum Beispiel ideal, wenn der Handy-Akku leer ist, man aber schnell noch ein Telefonat führen möchte und nur kurz nachladen muss.

Fazit

Der AirCard 790 LTE Hotspot zählt aktuell, unserer Meinung nach, zu einer der besten mobilen Router im Jahr 2016. Das Gerät bietet alle wichtigen Funktionen, hat ein schnelles LTE Advanced Cat. 6 Modem und lässt sich komfortabel per Touchscreen bedienen. Die Akkulaufzeit ist sehr gut und bei Bedarf lässt sich auch eine externe LTE Antenne zur Verbesserung der Geschwindigkeit anschließen. Mit rund 150 Euro (Stand: April 2018) zeigt sich der der Router jedoch nicht gerade günstig - man bekommt aber auf jeden Fall ein zukunftssicheres Gerät. Wer weniger für ein recht ähnliches Gerät ausgeben möchte, sollte noch einen Blick auf den Test dieses Zyxel-Mini Routers werfen. Direkt beim Mobilfunk-Anbieter wird der Netgear AirCard 790 nicht verkauft, Daten-Tarif und Endgerät müssen also separat erworben werden.

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