Im Frühsommer 2017 überraschte Vodafone erstmalig mit einem speziellen LTE-Tarif für Regionen, in denen keine passenden Lösungen per DSL oder sonstigen festnetzbasierten Breitbandtechniken bestehen. Mit den „GigaCube-Tarifen“ lässt sich Turbo-Internet samt WLAN nun überall mit "hinnehmen". 50 bis unlimitiert GB Datenvolumen pro Monat stehen zur Verfügung. Doch gerade fernab der Städte reichen die integrierten Antennen nicht immer aus. Dann sind passende, externe LTE-Antennen gefragt.
Vereinfacht gesagt, wenn die LTE-Signalstärke vor Ort zu gering ist. Dann lässt sich durch anschließen passender Antennen eine Verstärkung erzielen. Auf diese Weise steigert man nicht nur die effektive Datenübertragungsrate (Geschwindigkeit), sondern auch die Stabilität der Verbindung.
An dieser Stelle müssen wir zunächst unterscheiden, ob Sie ein älteres Modell von Huawei nutzen oder die neuere Generation von ZTE.
ZTE: Der neueste Gigacube-Router von 2021 stammt diesmal nicht von Huawei, sondern aus der Hand des chinesischen Unternehmens ZTE. Daher funktioniert LTEWatch hier leider nicht. Aber Sie können im Menü dennoch den RSRP Empfangspegel ablesen. Loggen Sie sich dazu zunächst wie gewohnt ein.
Huawei-Modelle (alt): Hierzu steht ein spezielles Menü in den GigaCube-Router von Huawei zur Verfügung. Und zwar in der Rubrik „System“ bei „Geräteinformationen“. Schlechter Empfang liegt dann vor, wenn der RSRP-Wert größere Werte als -95 dBm aufweist, also z.B. -100 dBm. Ihr RSRQ sollte zudem geringer als -10 dBm ausfallen (Zahlen näher jeweils an 0). Im Fall des Signalrauschabstandes, wären Werte größer 0 wünschenswert und ab ca. 10 dBm gut. Tipp: Bei der Empfangsanalyse hilft besonders unser kostenloses Tool LTEWatch.
Bevor wir uns den eigentlichen Modellen widmen, noch kurz ein Hinweis zu den Steckern und Normen. Auf der Rückseite über dem LAN-Port, bietet der GigaCube (alle 4G-Modelle, nicht aber 5G) zwei kleine Steckverbindungen. Dabei handelt es sich um sogenannte TS-9 Buchsen. Man benötigt also entweder Antennen, deren Kabel bereits am Ende diesen passenden Steckertyp aufweisen, oder passende Adapter. Dazu später mehr.
Diese Frage wird unserer Redaktion sehr oft gestellt. Aber „die Beste“ an sich gibt es nicht, sondern eher „die Beste für Ihren präferierten Einsatzweck“. Im offenen Gelände würde sich schließlich kaum jemand für einen Porsche entscheiden, wenn ein alter Jeep zur Wahl steht. Auf der Autobahn fällt das Ergebnis wahrscheinlich genau anders herum aus. Genauso verhält es sich mit LTE-Antennen ...
Daher ist zunächst die Frage zu klären, wo der Gigacube-Tarif bzw. Router vornehmlich eingesetzt werden soll. Nur stationär daheim oder am Campingplatz als DSL-Ersatz? Vielleicht gar als mobiler Internetanschluss im Wohnwagen bzw. Auto – zum Beispiel auf Reisen im Urlaub? Möglichkeiten gibt es schließlich eine Menge. Folgend präsentieren wir ausgesuchte Modelle je nach Einsatzort.
WMM8G-7-38: Diese vielfältige Panorama-Antenne, vom gleichnamigen Hersteller „Panorma Antennas“, unterstützt LTE in den Frequenzbereichen von 700-960 sowie 1700 bis 3800 MHz. Dadurch sind Sie für die gebräuchlichsten LTE-Frequenzbereiche optimal gewappnet und ist sogar für 5G geeignet. Als möglichen Gewinn gibt der Hersteller 9 dBi an. Ausreichend also auch bei Bedingungen mit sehr mäßigem Empfang. Bei sehr schwierigen Bedingungen, wäre ggf. eher eine Richtantenne (siehe folgend) ratsam.
Zudem ist sie zur Not auch für 2G und 3G geeignet. Die MIMO 2x2 Antenne verfügt über eine UV-beständiges, Wasserfestes (IP65) Gehäuse. Alle Eckdaten finden Sie auch im Datenblatt des Herstellers. Erhältlich ist das Modell hier bei Amazon für rund 120 Euro. Alternativ preiswertere Alternative würden wir diese hier nehmen. Sie unterstützt 4G bei 800/1800 und 2600 MHz. Hersteller ist JARFT - angeboten für rund 65 €.
LTE LOG Richtantenne: Tipp Nummer 2 der Redaktion, geht an eine Hochleistungs Log-Antenne (Logarithmisch). Laut Hersteller sind bis zu 20 dBi möglich, wobei dies etwas zu hoch gegriffen scheint. Insgesamt sind aber gut und gerne 12-15 dBi Gewinn realistisch. Die Multibandantenne deckt ebenfalls mehrere Frequenzbereiche ab (800, 1800 & 2600 MHz) und ist daher ideal für den stationären GigaCube-Einsatz bei sehr schwierigen Empfangsbedingungen. Mitgeliefert werden zum Zweier-Antennenset auch zwei Koaxialkabel in doppelter Ausführung (TWIN) mit der Steckerkombination N-Stecker auf SMA-Stecker. Der Komplettpreis liegt bei ca. 90 Euro - bestellbar hier im Amazon-Shop, wo sich auch die guten Bewertungen studieren lassen.
Novero Dabendorf: Bei diesen Flach-Richtantennen handelte jahrelang um die beliebtesten Modelle im LTE-Bereich. Im Gegensatz zu den oben vorgestellten Varianten, sind diese aber immer nur für einen speziellen Frequenzbereich optimiert. Zum Beispiel für 800 MHz. Entsprechend zuverlässig und stabil fällt dann auch der Gewinn (ca. 8 dBi) aus. Verfügbar sind die Dabendorfer für 800, 1800, 2100 und 2600 MHz. Interessenten sollten also wissen, welches Band vor Ort am stärksten oder vorherrschend ist. Prinzipiell lassen sich mit dem GigaCube bei 1800 und 2600 MHz die höchsten Datenraten erzielen. Bei 800 MHz ist die Geschwindigkeit auf 50 MBit begrenzt.
Leider werden die Modelle schon länger nicht mehr produziert und sind daher meist nur noch über den Gebrauchtwarenmarkt, wie z.B. Ebay oder Ebay Kleinanzeigen erhältlich...
Wer den Gigacube vornehmlich unterwegs oder Reisen einsetzen möchte, kann natürlich nicht immer erst irgendwo eine Außenantenne installieren und aufwändig auf den nächstgelegenen Sender ausrichten. Hier benötigt man eine schnelle, platzsparende und flexible Lösung. Zudem sollte eine penible Ausrichtung nicht nötig sein. Solche Antennen gibt es natürlich auch! Der Preis für die Flexibilität ist allerdings eine deutlich geringere "Ausbeute". Der zu erwartende Gewinn bei solchen Antennen liegt im Bereich von bis zu 6 dBi. Meist völlig ausreichend, es sei denn, der nächste Funkmast befindet sich in mehr als 6 km Entfernung oder wird durch extreme Hindernisse unterbrochen (z.B. Berge).
Fledermausantenne: Unser Favorit für die Außeneinsatz auf Reisen ist die Wittenberg Fledermausantenne – genauer gesagt die „K-102926-10“. Der Spitzname kommt durch die flügelhafte Form der Antennenelemente. Dank der angebrachten 2 Saugnäpfe, lässt sich der Empfangsverstärker spielend leicht an glatten Oberflächen (z.B. Scheiben) befestigen und wieder entfernen. Perfekt also für den Campingalltag!
Unterstützt wird LTE, GSM und UMTS. Empfangen werden kann damit 4G auf den Frequenzen 800, 1800, 2100 und 2600 MHz – ideal im Einsatz mit dem Vodafone GigaCube. Den Gewinn beziffert der Hersteller mit ca. 3 dBi. Geliefert wird die Antenne mit zwei 1,5 Meter langen Kabeln samt SMA-Stecker. Daher auf Adapter achten. Erhältlich ist das Modell für ca. 50-60 € bei conrad.de oder hier bei Amazon.
Haft-Antennen: Speziell für den Einsatz am Auto, bieten sich sogenannte Saugnapf- bzw. Magnethaft-Antennen an. Wie der Name schon andeutet, finden diese recht kurzen Stabantennen per Saug- oder Magnetkraft Halt am Fahrzeug. Die besten Modelle stammen unserer Ansicht nach von „Panorama Antennas“. Zum Beispiel die LPBEM-7-27-2SP mit Magnetfuß und rund 2 dBi Gewinn für ca. 35 Euro. Abgedeckt werden die LTE-Frequenzen 700-960 bzw. 1710-2700 MHz. Wiederum ist ein SMA auf TS9-Adapter nötig. Erhältlich z.B. hier bei Amazon oder auf reichelt.de.