Testbericht zum O2 Homespot 2 (LTE)

Wie schneidet die neue Box von 2021 im Alltag ab?


O2 Homespot 2 von 2021 | neustes Modell

Mit den „Home“-Tarifen bietet O2 eine echte DSL-Alternative für schnelles Internet daheim mit 10 bis 100 MBit/s. Die technische Grundlage dafür liefert der zugehörigen 4G-Homespot Router. Wir haben für Sie sowohl den Router, als auch den angebotenen, unlimitierten Tarif getestet. Lohnt der Wechsel, was sollte beachtet werden und welche Alternativen gibt es?

Achtung Verwechslungsgefahr: Es gibt zwei "Homespot 2" Router von O2 für LTE

Bevor wir beginnen, zunächst ein wichtiger Hinweis. Bereits im Jahr 2019 vertrieb O2 einen Router mit dem Namen „Homespot 2“. Das Modell ist auf dem folgenden Bild links zu sehen. Ende 2021 erfolgte eine Wachablösung durch ein neues Gerät. Aus unerfindlichen Gründen heißt dieser aber nun nicht „Homespot 3“, sondern weiter „Homespot 2“ (rechts). Dieser Test bezieht sich auf die neue, aktuelle Version! Den Test zum Vorgänger gibt’s hier.

alter O2 Homespot 2 (links) im Vergleich mit dem neuen O2 Homespot 2 von 2021

alter O2 HomeSpot 2 (links) im Vergleich mit dem neuen O2 HomeSpot 2 von 2021


1. Was bietet „O2 Home“ bzw. was ist der „O2 Homespot“?

Unter dem Label „Home“ bietet O2 einen Breitband-Internetzugang, welcher ganz ohne Festnetz-Anschlussleitung realisiert wird - genauer gesagt über LTE/4G. Dadurch lässt sich der Zugang prinzipiell überall etablieren, selbst wenn kein DSL-Anschluss vor Ort verfügbar ist. Schnelles WLAN, wo Sie es brauchen, ganz ohne Techniker-Termin!  Beim „Homespot“ wiederum handelt es sich um den zugehörigen LTE-Router, den O2 zu den Tarifen anbietet.

Das besondere an den Home Tarifen ist zudem, dass es bereits ab dem Paket „S“ keine Volumenbegrenzung gibt, wie sonst bei den meisten anderen LTE-Anschlüssen für Zuhause als DSL-Ersatz. Sie surfen also wie mit jedem anderen Internetzugang ganz unbekümmert und können nach Herzenslust streamen und downloaden.


2. Bestellung

Am schnellsten und einfachsten ist natürlich die Internetbestellung hier auf www.o2online.de/home. Dann winken auch diverse Neukunden-Sparaktionen, wie z.B. eine reduzierte Grundgebühr für mehrere Monate. Einfach nur das gewünschte Paket wählen, die Liefer- und Abrechnungsdaten eingeben und los geht’s. Wir empfehlen den Tarif „M“ mit 100 MBit und Telefon-Sprachflat für nur 39.99 € im Monat. Die Mietgebühr für den Router beträgt (bei Bedarf) zudem 5.99 € im Monat.

Im Schnitt dauerte es bei unseren Tests immer 3 Werktage bis zur Lieferung. Im Zuge der Bestellung kann übrigens auch eine Rufnummerportierung beantragt werden - also ihre bisherige Festnetznummer zum Beispiel.

3. Lieferumfang: Was gehört dazu?

Nach der Bestellung bekommen Sie, neben dem Paket mit dem Router, noch die zugehörige SIM-Karte zugesendet. Der Karton des Homespot 2 enthält als Zubehör noch ein LAN-Kabel, das Netzteil sowie eine kleine Kurzanleitung. Alles in allem also das Nötigste. Wer sein Telefon anschließen möchte, braucht also sein eigenes Kabel, doch dazu später mehr. Übrigens: Das Handbuch für den Router kann bei Bedarf hier als PDF geladen werden – es liegt nicht in Papierform bei.

Lieferumfang zum O2 Homespot 2


4. Erster Eindruck

Im Gegensatz zum alten Homespot 2 (LTE) der eher zylinderförmig war, gleicht das neue Modell von 2021 wieder eher einem herkömmlichen Festnetz-Router. Tatsächlich hat O2 einen DSL-Router im Angebot, der von vorne identisch aussieht. Er verrät sich nur auf zweiten Blick durch die „DSL“ statt „LTE“ LED auf der Vorderseite.

Alles in allem macht der neue Homespot 2 LTE optisch einen soliden Eindruck. Die Frontseite ist im matten weiß gehalten, welche nur durch die obere Info-LED-Leiste, sowie das O2-Logo geschmückt ist. Hinten dominiert dunkles grau. Einen Designpreis wird man damit also definitiv nicht gewinnen, aber die O2 Router sind seit jeher eher pragmatisch gehalten. Das muss nicht schlecht sein, es kommt ja auf die inneren Werte an und da konnte schon der Vorgänger bei unserem Test gut punkten!

O2 Homespot 2 LTE (neu) von vorne

Was aber auffällt – der neue Homespot 2 ist ziemlich schwer und liegt recht massiv in der Hand. Ein Blick auf die Waage bestätigte den Eindruck. 735 Gramm sind für einen LTE-Router schon recht viel. Der Vorgänger brachte es auf rund 600 Gramm und die neue FritzBox 6850 5G wiegt moderate 375 Gramm.




4. Technische Eckdaten und Ausstattung: Das kann der Homespot von 2021

Der neue Homespot 2 stammt wieder aus der Feder vom taiwanischen Hersteller Askey, dessen genaue Bezeichnung Homespot 2 RTL0082VW-D112-RoHS lautet. Beim integrierten LTE-Modul handelt es sich um einen Chip vom bekannten Chiphersteller Qualcomm (MDM9230). Er bietet 4G bis CAT6, also maximal 300 MBit/s im Download und 50 MBit/s Upstream. Soweit die Gemeinsamkeiten zum Vorgängermodell.

Neu ist, dass nun der Betrieb auf mehr Frequenzen möglich ist, was die Kompatibilität erhöht. Er unterstützt die Bänder B1 (2100 MHz), B3 (1800), B7 (2600), B8 (900), B20 (800), B28 (700). Aufgewertet wurden insbesondere die WLAN-Fähigkeiten, befeuert durch den Quantenna QSR5GA_AX Wifi Chip. Statt nur WIFI 5, gibt’s nun das neuste, leistungsstärkere WIFI 6 (802.11ax). Ebenfalls mit an Bord – der verbesserte Verschlüsselungsstandard WPA3. Leider macht Askey keine Angaben zur maximalen WLAN-Übertragungsrate. Auf Nachfrage bei O2 soll die Bruttodatenrate stattliche 4905 MBit/s betragen. Aufgeschlüsselt durch 4.333 MBit/s per 5 GHz und 572 MBit/s via 2,4 GHz. Wie die Leistung in der Praxis aussieht, erfahren Sie unter Punkt 8.2.

4.1 Anschlüsse

Der Homespot 2 bietet rückseitig zwei Gigabit LAN-Anschlüsse und eine RJ11 Telefonbuchse. Schließlich bieten O2´s Home Tarife auch eine Telefonflatrate! Neben dem Power-Connector, wurde praktischer Weise noch ein An-Aus-Schalter verbaut. Leider verzichten viele andere Router-Hersteller auf dieses einfache aber nützliche Feature – nicht so Askey.

O2 Homespot 2 LTE - Anschlüsse auf der Rückseite

Wer die Antennenanschlüsse sucht – diese sind von Haus aus hinter einer Plastikabdeckung auf der Rückseite verborgen. Zum Entfernen sollte man nicht versuchen, diese mit dem Fingernagel auszuhebeln, das dürfte schief gehen. Wir zumindest haben es nicht geschafft. Stattdessen am besten mit einem kleinen Schraubenzieher oder Teelöffelende vorsichtig reinhebeln. Dann löst sich die Abdeckung ganz einfach. Es handelt sich übrigens um zwei SMA-Buchsen. Sollte der Empfang vor Ort zu schlecht sein, kann mittels einer externen Antenne die Leistung verbessert werden. Siehe dazu auch Punkt 11.

SMA-Antennenanschluss auf der Rückseite des Homespot 2 4G von O2

USB fehlt leider komplett, so dass der Homespot 2 nicht als Mediaserver zuhause genutzt werden kann.

4.2 Info LED

Wie so ziemlich jeder Router, hat natürlich auch der Homespot 2 (2021) auf der Vorderseite diverse LED-Lämpchen verbaut. Damit werden wie gewohnt verschiedene Status-Informationen angezeigt. Von links nach rechts gibt es eine LED für: WLAN, LTE, Internet, Telefon.

INFO LEDs auf der Frontseite des O2 Homespot II

Der Informationsgehalt geht aber weit über „an“ oder „aus“ hinaus. Doch was bedeuten die einzelnen Farben und Blink-Codes?

WLAN: Blau leuchtend zeigt zunächst, dass das WLAN-Netz regulär aktiviert ist. Blinkt die Lampe dabei, wird versucht, eine Verbindung mit einem anderen Endgerät per WPS aufzubauen (der Taster zum Aktivieren befindet sich rechts am Rand des Routers). Rot signalisiert einen WLAN-Verbindungsfehler. Brennt an der Stelle nichts, ist das kabellose Netz ausgeschaltet.

LTE: Blau, grün und rot signalisieren hier abgestuft drei verschiedene Empfangsqualitäten. Ersteres steht für eine sehr gute 4G-Signalstärke, grün = befriedigend und rot = zu schwach. Spätestens dann empfehlen wir einen Blick auf Abschnitt 11.

Internet: Bei blauer LED ist die Internetverbindung korrekt hergestellt – brennt diese nicht, besteht keine Konnektivität zum Internet. Gründe können zu schwacher Empfang oder fehlende bzw. defekte SIM sein.

Telefon: Bei blau leuchtendem Lämpchen wird gerade aktiv ein Telefonat geführt. Ansonsten ist die LED aus.

5. Installation, Anschluss und erste Schritte zum Internetzugang

Die Erstinstallation ist, wie schon bei den Vorgänger-Routern, sehr einfach. Was Sie genau beachten müssen und was Sie für eine erstmalige Etablierung der Internetverbindung mit dem Homespot 2 benötigen, zeigen wir hier ausführlich in diesem Ratgeber.


6. Welche Features und Einstellmöglichkeiten bietet das Menü?

Kommen wir nun dazu, was die Box alles an Features bietet bzw. die Einstellmöglichkeiten. Im Großen und Ganzen dürften Einsteiger wie ambitionierte Nutzer gleichermaßen alles Nötige vorfinden. Hersteller Askey unterteilt das Routermenü in die folgenden 7 wichtigsten Unterkategorien: Übersicht, Netzwerk, Sicherheit, Diagnose, Systemeinstellungen, NAT sowie SMS.

Das Übersichtsmenü hat eigentlich keine tiefere Funktion, verlinkt es nur die wichtigsten Einstellungen. Bis auf eine Ausnahme – es zeigt mit einem Smiley den Internetstatus an, also verbunden oder nicht.

Netzwerk: Der wohl wichtigste Menüpunkt. Unter „Netzwerkübersicht“ werden grafisch schematisch alle angebundenen LAN- und WLAN-Verbindungen aufgeschlüsselt – eine recht innovative Funktion, die wir sonst so noch nirgends gesehen haben.

Menü Netzwerkübersicht>

Der Unterpunkt „Status“ ist ebenfalls von größter Bedeutung, da hier alle Informationen zur LTE-Verbindung einsehbar sind. Also Signalqualität, RSRP, RSRQ, IP-Adresse, DNS Adresse und so weiter.

Menü Status 4G-Verbindung

Bei „Datennutzung“ kann das verbrauchte Datenvolumen angesehen werden. Leider bietet Askey hier keine Möglichkeit des Resets oder der Einstellung, von wann bis wann ein Rechnungsmonat reicht. Startet man den Router neu, sind zudem alle Daten weg. Das lösen alle anderen Hersteller besser. Allerdings müssen sich Nutzer der Home Tarife von O2 ja keine Gedanken um das Datenvolumen machen (unendlich), so dass dieser Punkt verschmerzbar ist.

WAN: Hier besteht die Möglichkeit die DNS-Server von „automatisch“ auf beliebige andere zu stellen, etwa die von Google mit 8.8.8.8. Auch DDNS kann angeschaltet werden.

LTE: Unter diesem Menüpunkt lässt sich die 4G-Verbindung anpassen. Also APN, Datenroaming, Netzwahl und Antennen. Letzteres ist wichtig, wenn man externe Antennen anschließen möchte. Dann muss händisch von „Intern“ auf „Extern“ gestellt werden.

Menü Antenne umnstellen

LAN: Bei Bedarf kann die IP des Routers von 192.168.1.1 geändert werden. Zudem sind hier die Einstellungen für DHCP-Server hinterlegt.

WLAN: Normaler Weise reichen die vorangestellten Parameter für den Alltag aus. Optional sind natürlich alle wichtigen Punkte editierbar. Also Verschlüsselungsstandard, SSID (an/aus, Bezeichnung), Frequenzband, MAC-Filter, Kanalbreite, WLAN-Modus, Kanalwahl, Sendeleistung oder Beacon Interwall.

Außerdem gibt es noch die Sub-Menüs „IPv6“, „aktive Verbindungen“ und „DHCP Lease“.

Sicherheit: Hier besteht nur die Möglichkeit, getrennt für IPv6 und IPv4 die Firewall an- und aus zu schalten sowie „Zugangsprotokolle“.

Systemeinstellung: Wichtig ist hier vor allem der Punkt „Firmware-Update.“ Mindestens einmal im Monat sollte man prüfen, ob es eine neue Version gibt. Das sorgt tendenziell für höhere Sicherheit und Leistung. Auch lassen sich die Server für die Zeiteinstellung ändern oder alle Einstellungen speichern.

NAT: Umfasst Einstellungsmenüs für DMZ, UPNP, ALG, und Portweiterleitung.

SMS: Dieses Menü hat eigentlich keine nähere Funktion. SMS können mit dem Home Tarif nicht verschickt werden. Was funktioniert, ist nur empfangen von SMS auf die Mobilfunknummer, welche man zum Tarif erhält. Allerdings müsste man dann ständig ins Routermenü schauen…

Und die Einstellungen für Telefonie? Schließlich umfasst der Tarif ja auch eine Sprachflat und es können Telefone angeschlossen werden. Das ist richtig, aber leider gibt es keine Einstellmöglichkeiten im Routermenü. Warum und wie man dennoch einige Anpassungen vornehmen kann, erfahren Sie hier in unserem Test zum Home LTE-Tarif von O2.

7. Speedtest & Empfangsqualität: Wie schnell ist der Homespot Tarif in der Praxis?

Kommen wir zur eigentlichen Frage – wie gut ist das LTE-Modem des neuen O2-Routers? Um dieser nachzugehen, mussten wir zunächst einen etwas ungewöhnlichen Weg einschlagen. Denn das zum Test verwendete Home S Paket leistet ja maximal 50 MBit/s. Das stellt für kein aktuelles Endgerät eine halbwegs angemessene Hürde dar. Das zeigten auch erste Speedtests mit dem Homespot 2. Trotz mäßiger Empfangswerte, schafften wir stets problemlos die vom Tarif möglichen Werte von 50 MBit Down und 10 MBit Up.

Speedtest mit dem O2 Homespot 2 samt my M Tarif

Daher entschlossen wir uns für den Leistungstest auf einen Vodafone-Tarif umzuschwenken, der bis zu 500 MBit/s im LTE-Netz zulässt. Hier können alle beteiligten Testgeräte also zeigen, wieviel sie aus den lokalen Bedingungen herausholen. Erst das macht einen Vergleich möglich.

Bei den Speedtests ließen wir gegen den Homespot 2 noch vier andere Geräte antreten. Einmal den aktuellsten Vodafone Gigacube 4G (ZTE), eine FritzBox 6890 LTE, die neuste FritzBox 6850 5G (mit Gigabit LTE-Modem) sowie ein Samsung S20 Ultra Smartphone.

7.1 Wie haben wir getestet?

Im Büro (Innenstadtnähe) mussten die 5 Kontrahenten jeweils zeigen, wie gut sie mit den eher mittelmäßigen Empfangsbedingungen hier umgehen können. Dabei überließen wir es je dem Router/Handy selbst, welche Frequenz bevorzugt zum Einsatz kommt. Insgesamt führten wir pro Gerät 5 Speedtests durch und bildeten dann den Mittelwert.

7.2 Die Ergebnisse

Los gings mit dem Homespot 2: Bei einem RSRP von -86 dBm wurden in der Spitze 200 MBit/s Down und 39 MBit/s Up erzielt. Der Mittelwert betrug 177 MBit/s Down bzw. 34,3 MBit Upload. Recht gut also!

Empfang am Homespot 2 beim Speedtest

Speedtest mit dem Homespot 2 2021

Der neue Gigacube, ebenfalls verfügbar seit Ende 2021, schaffte sogar 254 MBit/s in der Spitze und legt auch beim Hochladen mit 46,3 MBit/s die Messlatte etwas höher. Durchschnittlich leistete der Vodafone-Router 226,5 MBit/s Down und 40,86 MBit/s Up. Und das bei eher bescheidenen -88 dBm …

Empfang am Gigacube 4G (2021) beim Speedtest

Speedtest mit dem Gigacube 4G 2021

FritzBox 6580 5G: Auch das AVM-Modell ist erst wenige Tage zuvor in der Redaktion eingetroffen und arbeitet mit einem Top-aktuellen X55 Qualcomm Chip, der theoretisch LTE mit bis zu 2 GBit/s möglich macht. Entsprechend hoch auch die Erwartungen an den fast 600 € teuren Router. Bei -86 dBm (wie der Homespot 2) erzielten wir im Optimum 262 MBit/s beim Runterladen und 43 MBit in Senderichtung. Im Mittel kommt die Box auf 251,6 MBit/s Down und 40,4 MBit/s Up.

Empfang an der FritzBox 6850 5G (2021) beim Speedtest

Speedtest mit der FritzBox 6850 5G

FritzBox 6890 LTE: Da nicht jeder das neuste Modell zuhause hat, bemühten wir noch die weiterhin sehr beliebte 6890 zum Test. Hier zeigt sich aber, dass diese schon etliche Jahre älter ist. Bei -94 bis -97 dBm schaffte es der Router gerade mal auf im Schnitt 75,8 MBit/s Down bzw. 35 MBit/s Up. Im Endeffekt ließ sich damit nicht mal die 100 MBit Marke knacken!

Speedtest mit der FB 6890 LTE

Samsung S20 Ultra 5G: Zu guter Letzt noch eine Gegenprobe mit einem ebenfalls Gigabit-fähigem Smartphone. Das Galaxy verpasste im Download mit 243 MBit/s nur knapp die Krone. In punkto Upload, fiel das Handy aber erstaunlicher Weise stark zurück und erzielte im Schnitt kaum 16 MBit/s.

Speedtest mit dem Samsung S20 Ultra

Fazit zur 4G-Performance: Für die bis zu 100 MBit schnellen Home LTE-Tarife reicht der Homespot 2 LTE von O2 völlig aus! Im direkten Vergleich, mit teils deutlich teurerer Top-Hardware, macht der preiswerte Router immer noch eine gute Figur. Wer auch das Letzte herauskitzeln möchte und für etwaige, künftige schnellere Tarife bei O2 gewappnet zu sein, könnte einen Blick auf die 6850 5G riskieren. Der Router ist allerdings auch extrem teuer …


8. WLAN getestet: Wie gut ist das Wifi-Heimnetz mit dem O2-Router im Vergleich?

Zumindest von den Eckdaten auf dem Papier her, verspricht der Homespot II Leistung pur. Fast 5 GBit brutto dank WIFI 6 (802.11ax) sind schon eine Ansage! Doch wie schlägt sich der Router in der Praxis? Dazu gehen wir zwei Wege. Als erstes ermitteln wir an verschiedenen Messpunkten die verbliebene Empfangsstärke. Das ist zumindest ein Hinweis darauf, wie die Endgeräte mit etwaigen Hindernissen (Wände etc.) umgehen. Im nächsten Schritt folgt dann eine vergleichende Performancemessung. Dabei wird der echte Netto-Datendurchsatz ermittelt. Daher – wie hoch ist die in der Praxis maximal zu erwartende Übertragungsgeschwindigkeit?

Zum Vergleich tritt der O2-Router gegen drei andere leistungsstarke und populäre Modelle an. Den Gigacube 5G mit WIFI 6 (Gen. 2) von Vodafone, der FritzBox 6890 (WIFI 5) und der ganz frischen FritzBox 6850 5G (WIFI 5). Also insgesamt je zwei WIFI 6 und zwei WIFI 5 Modelle.




8.1 Empfangstest Wifi mit dem O2 Homespot

Für diesen Teil des Testberichts ermitteln wir die Empfangsstärke an vier zuvor festgelegten Punkten im Büro. Diese sind so gewählt, dass sie vier typische Szenarien in einer Wohnung/Eigenheim widerspiegeln. Als „Messgerät“ kommt dabei ein Samsung S20 Ultra Smartphone zum Einsatz mit der „AVM WLAN App“. So kann vergleichend für jeden Router an allen vier Standorten die verbliebene Signalstärke gemessen werden. Tendenziell gilt dann: Je geringer diese ausfällt, desto eher sinkt mit der Distanz sowie Hindernissen die Übertragungsrate und Störungen werden wahrscheinlicher.

Messpunkt 1 befindet sich im gleichen Zimmer wie der Router in Sichtlinie bei einer Distanz von 3 Metern. Zum 2. Punkt müssen die WLAN-Wellen eine Glastür und 8 Meter überbrücken. Messpunkt 3 liegt direkt eine Etage über dem Router, so dass beide eine Decke trennt. Bei Messstation 4 sind es eine Etage + eine tragende Wand.

WLAN Test    Messpunkt 1 Messpunkt 2  Messpunkt 3   Messpunkt 4  
O2 Homespot 2 -41 dBm -70 dBm -54 dBm -57 dBm
Fritz!Box 6850 5G -39 dBm -64 dBm -53 dBm -63 dBm
Fritz!Box 6890 LTE -35 dBm -65 dBm -52 dBm -63 dBm
Huawei CPE 2 Pro -41 dBm -76 dBm -58 dBm -73 dBm

Tipp: Je kleiner die Zahl, desto besser der Empfang (da negative Skala). -110 dBm ist also deutlich schlechter als z.B. -70 dBm.

Hier zeigt sich, dass der Homespot an allen Orten mindestens mit den AVM-Routern mithalten kann. Lediglich an Messpunkt 2 kam er nicht so gut klar.

Erstaunlich auch: Der WIFI 6 Router von Huawei hat fast mit die schlechtesten Werte.

8.2 Test der WLAN-Transferleistung

Kommen wir nun zur eigentlichen Messung der WLAN-Datenrate. Dazu verwenden wir das Profi-Tool „jperf“. Damit können gleichzeitig mehrere parallele Datenstreams simuliert werden, da nur so die maximale Übertragungsrate erreicht werden kann. Als Gegenstelle fungiert ein leistungsstarker PC mit WIFI 6e Karte + Antenne. Gemessen wurde an zwei Standorten, welche für den Alltag typische Situationen nachbilden. Bei Punkt 1 trennen eine tragende Wand und ca. 8 Meter Antenne und Router. An Punkt 2 herrscht Sichtverbindung im selben Raum bei 3 Metern Abstand.

Wir überließen es dabei jedem Router selbst, welchen Kanal oder Bandbreite er wählt. Alle müssen also für sich die beste Einstellung automatisch ermitteln, was auch der Standardkonfiguration entspricht.

O2 Homespot 2 (2021) – durch Wand 8 Meter

WLAN Durchsatzrate Test O2 Homespot II durch Wand

ehemals Gigacube 5G (CPE 2 Pro) – durch Wand 8 Meter

WLAN Durchsatzrate Test Huawei CPE 2 Pro durch Wand

FritzBox 6850 5G (2021) – durch Wand 8 Meter

WLAN Durchsatzrate Test FritzBox 6850 5G durch Wand

FritzBox 6890 LTE – durch Wand 8 Meter

WLAN Durchsatzrate Test FritzBox 6890 4G durch Wand

O2´s Homespot 2 kann sich dabei deutlich absetzen und besticht mit der besten Transferleistung. Satte 718 MBit konnten wir netto erzielen. Der einzige andere WIFI 6 Router im Testfeld überraschte dagegen negativ. So schaffte der Huawei CPE 2 Pro fast nur die Hälfte! Wir wiederholten den Test mehrmals und prüften nochmal die Einstellungen, aber es blieb in etwa auf dem Niveau.

Im Fall der beiden AVM-Router (WIFI 5) konnte lediglich die schon betagte 6890 dem Askey-Router Paroli bieten. Damit überrascht uns der Homespot bereits beim ersten Testdurchgang deutlich. Doch wie sieht es bei den Messungen ohne Hindernisse aus? Als nächstes folgen die Messungen direkt im Zimmer mit Sichtverbindung.


O2 Homespot 2 (2021) – Sichtverbindung 3 Meter

WLAN-Geschwindigkeits-Test O2 Homespot II Sichtverbindung


Gigacube 5G (CPE 2 Pro) – Sichtverbindung 3 Meter

WLAN-Geschwindigkeits-Test CPE 2 Pro 5G Sichtverbindung


FritzBox 6850 5G (2021) – Sichtverbindung 3 Meter

WLAN-Geschwindigkeits-Test Fritz!Box 6850 5G Sichtverbindung


FritzBox 6890 LTE – Sichtverbindung 3 Meter

WLAN-Geschwindigkeits-Test Fritz!Box 6890 LTE Sichtverbindung

Auch ohne Hindernisse führt abermals der O2 Homespot 2 (LTE) im Testfeld, diesmal aber nicht ganz so stark. Mit 841 MBit/s netto, pirscht sich der Router nah an die Gigabitmarke heran. Erstaunlicher Weise gefolgt vom zuvor schwächelnden CPE 2 Pro. Offensichtlich hat dieser Probleme, wenn es darum geht, Wände zu durchdringen. Bei AVM führt wieder die alte 6890 mit rund 690 MBit/s.

WLAN-Test Fazit: Alles in allem macht der O2-Router also eine hervorragende Figur beim WLAN-Test und spielt selbst 300-580 € teure Konkurrenzmodelle spielend an die Wand.


9. Test des O2 Home Tarifes samt Telefonie

Ein besonderes Markenzeichen den O2 LTE-Tarife für zu Hause ist ja, dass im Preis eine Festnetz-Sprachflat mit enthalten ist. Das bietet sonst kein anderer Heim-Tarif, lässt man mal Telekoms Hybrid außen vor, da hier ja Festnetz und Funk kombiniert werden. Wie gut das Telefonieren über die Angebote klappt, erfahren Sie hier in unserem Test zu den Home Tarifen. Wie Sie alles erstmals richtig einrichten, beschreiben wir hier.


10. Gibt es hier einen Routerzwang?

Nein, glücklicher Weise nicht! Sie können prinzipiell jeden beliebigen LTE-Router verwenden. Dieser sollte aber nach Möglichkeit wenigstens LTE CAT4 unterstützen. Wer telefonieren will, braucht zudem ein Modell mit Telefonanschluss UND VoLTE Support. Letzteres ist eher selten. Mehr dazu auch in dem im vorherigen Abschnitt verlinkten Tarif-Test ...

Theoretisch funktioniert die SIM auch in mobilen Endgeräten, allerdings beschränkt O2 die Nutzung technisch auf die heimische Mobilfunkzelle. Es handelt sich schließlich bei den „Home“ LTE-Tarifen per Homespot um stationäre Zugänge, die nicht zum mobilen Einsatz gedacht sind. Vodafones Gigacube kann man dagegen überall in Deutschland betreiben.

11. Empfangsstärke ermitteln und optimieren

O2´s neuer 4G-Router stellt gleich mehrere Möglichkeiten bereit. Die schnellste und einfachste führt über die Info-LEDs vorne. Hier wird ganz grob in die drei Stufen „schwach“ (rot), „befriedigend“ (grün) und „sehr gut“ (blau) unterteilt. Sehr aussagekräftig ist das nicht und reicht nur für eine grobe Anfangsbeurteilung.

Profis werfen dagegen einen Blick ins Routermenü unter „Netzwerk“ -> „Status“. Dort gibt’s zunächst eine simple Balkengrafik bei „Signal“, die immerhin schon 5 Abstufungen in drei Farben bietet. Im Normalfall reicht die Orientierung hieran völlig aus. Experten können aber auch die Empfangsparameter RSRP, RSRQ und RSSI ablesen, welche nochmal deutlich mehr Informationen zur Interpretation der Signalqualität/~stärke liefern. Auf jeden Fall sollte der RSRP deutlich unter -100 dBm liegen. Optional so zwischen -50 und -80 dBm.

LTE Empfangsqualität ermitteln beim Homespot 2 LTE

11.1 Was tun bei schlechten Werten?

Stellt sich nun die Frage, was wenn die Qualität zu schlecht ausfällt? Dann drohen nicht nur eine deutlich langsamere Verbindung als vom Tarif vorgesehen, sondern auch Störungen und Verbindungsausfälle. Zu allererst sollte darauf geachtet werden, stets einen Standort am oder zumindest nahe eines Fensters zu wählen. Zudem gilt – je höher, desto besser. Falls man im Eigenheim wohnt, dann am besten den Router in den 2. Stock statt Parterre stellen. Dabei immer die Empfangsstärke beobachten! Wenn möglich, auch verschiedene Fenster mit anderen Himmelsrichtungen testen.

Position am Fenster für den Homespot 2

Wer weiß, wo der nächste O2-Mast ist, kann natürlich auch direkt das Fenster mit der passenden Ausrichtung wählen. Dann heißt es testen und probieren! Falls kein Platz im Haus oder der Wohnung nennenswerte Besserung (RSRQ mindestens -80 bis -90 dBm) bringt, kann in letzter Instanz noch der Anschluss einer Zusatzantenne helfen.

12. Welche Antennen passen zum Homespot-Angebot von O2?

Auf der Rückseite befinden sich zwei Plastikverdeckungen mit je zwei SMA-Buchsen. Es können also beliebige 4G-Außenantennen mit diesem Steckertyp angeschlossen werden. Alternativ gibt es aber auch Adapter, falls man z.B. schon eine Antenne etwa mit TS-9 hat. Eine pauschale Empfehlung für Antennen ist immer schwer, da es auf den individuellen Einzelfall ankommt, welches Modell am Besten wäre. Sofern der Empfang schon ganz gut ist, reicht meist bereits eine einfache Multiband-Flachantenne wie diese. Ist der nächste Mast sehr weit weg (> 8-10 km) helfen dagegen im Regelfall nur noch spezielle Richtantennen. Mehr dazu hier in unserem Antennenratgeber.


13. Unser Fazit

O2 hat mit dem neuesten Homespot 2 Modell wieder einen soliden, zweckmäßigen Router im Angebot. Im Vergleich kann das integrierte LTE-Modem zwar nicht mit aktuellen Top-Modellen mithalten, schlägt aber z.B. die immer noch teure FritzBox 6890 LTE um Längen. Für die ohnehin maximal 100 MBit schnellen Home Tarife demnach völlig ausreichend! Dafür kann das WLAN-Modul voll überzeugen und schlägt sogar die fast 600 € teure 6850 5G um mehr als eine Haaresbreite!

Weiterführendes

» hier gehts zu O2
» O2 Homespot 2 richtig einrichten
» Was kostet LTE für Zuhause - Anbieter im Vergleich
» Testbericht zum Tarif O2 my Home
» Ratgeber zur Empfangsverbesserung bei LTE
» Internet ohne DSL - geht das?



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